Interview mit Springer Professional: „Consulting 4.0 sollte mehr sein, als die Digitalisierung der Beratungsbranche“

Ein Buzzword geistert durch die Beraterbranche: Consulting 4.0.  Doch was verbirgt sich hinter dem Begriff? Springer-Autor Dirk Lippold bringt im Gespräch mit Springer Professional Licht ins Dunkel.

Für Unternehmensberatungen ist durch die Digitalisierung die Zeit des Consulting 4.0 angebrochen, heißt es. Wie definieren Sie den Begriff?

Wir sprechen heute von Technologie 4.0, von Arbeit 4.0, ja sogar von Deutschland 4.0 und das alles deshalb, weil Industrie 4.0 derzeit in aller Munde ist. Nicht ohne Grund, denn die Dampfmaschine brachte die erste industrielle Revolution. Elektrizität und Fließband initiierten die zweite Revolution und die Mikroelektronik löste die dritte industrielle Revolution aus. Als Fortsetzung dieser Entwicklung wurde in Deutschland mit der kommenden Verschmelzung von Industrie und Informationstechnik der Begriff Industrie 4.0 als vierte industrielle Revolution eingeführt.

Auch wenn solche einschneidenden Entwicklungsschritte im Consulting bei weitem nicht so klar definierbar oder abgrenzbar ist, so existieren doch Erklärungsversuche: Consulting 1.0 steht für den klassischen Lösungsberater, 2.0 für den Prozessberater und Consulting 3.0 für den heutigen Prozess- und Fachberater mit hoher sozialer Kompetenz. Na ja, und Consulting 4.0 steht dann für alles, was mit digitaler Transformation, Big Data, Analytics und Expertise Industrie 4.0 zu tun hat. Aber ist das wirklich schon Consulting 4.0? Ich halte das für zu kurz gesprungen. Industrie 4.0-Inhaltsberatung und ein wenig Remote-Beratung, die langsam eine Trennung der bislang für untrennbar gehaltenen Beziehung von Reisetätigkeit und Beraterdasein aufweicht und das Ganze verknüpft mit rudimentärer Strategieexpertise, aber sonst weitermachen wie bisher – das rechtfertigt doch nicht einen so anspruchsvollen Begriff. Weiterlesen

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