Wir verwechseln allzu häufig Digitalisierung mit IT

Digitalisierung ist das Zauberwort für viele Maßnahmen, die uns die Zukunft sichern sollen. Besonders die Politik führt die Digitalisierung immer wieder an, wenn es um wirkungsvolle Investitionen für unsere Zukunft geht. Denken wir dabei nur an die Digitalisierung unserer Schulen.

Die Frage allerdings ist, ob mit solchen Investitionsfeldern auch wirklich immer die Digitalisierung oder vielmehr einfach – quasi „out of the box“ – die verschiedenen Einsatz- und Anwendungsgebiete der Informationstechnik (also die IT-Infrastruktur) gemeint sind. Und diese IT gibt es ja nun schon seit einigen Jahrzehnten.

Somit stellt sich die Frage: Was genau ist eigentlich Digitalisierung? Was ist denn das Neue an der Digitalisierung? Was bezeichnen wir mit digitaler Transformation? Dazu drei Erklärungsansätze:

Erstens: Bei der Digitalisierung im engeren Sinne werden analoge in digitale Objekte, also in eine Folge von Nullen und Einsen umgewandelt.  Dieser Binärcode meint eigentlich nichts anders als IT (Informationstechnik).

Zweitens: „Digitalization is the use of digital technologies to change a business model and provide new revenue and value-producing opportunities; it is the process of moving to a digital business” [Quelle: Gartner Group]. Hier ist also die Veränderung des Geschäfts­modells der wesentliche Bestandteil der Definition.

Drittens: Einen Schritt weiter geht der Begriff „digitale Transformation“, der stärker den durch digitale Technologien hervorgerufenen Wandel betont. Die digitale Transformation ist durch fünf Handlungsfelder gekennzeichnet [vgl. Kofler: Das digitale Unternehmen]:

  • Veränderung der Geschäftsmodelle
  • Gestaltung des Kundenerlebnisses
  • Weiterentwicklung interner Strukturen und Abläufe
  • (Weiter-)Entwicklung digitaler Produkte
  • Dienstleistungen sowie Etablierung einer Kultur und Infrastruktur, die Veränderungen, Kreativität und Innovation ermöglichen.

Den Erklärungsansätzen zwei und drei – und nur diese zielen auf den Kern der Digitalisierung ab – ist die Veränderung des Geschäftsmodells gemeinsam.

Wenn wir also die Beschaffung von PCs für unsere Schulen ansprechen, dann sind das Ausstattungsmaßnahmen im Bereich der Informationstechnik. Von einer Veränderung des Geschäftsmodells „Schule“ – und das ist für die digitale Transformation entscheidend – kann dabei sicherlich (noch) nicht die Rede sein.

Tipp: Unter dem Titel „Digital (mit)denken – analog lenken“ habe ich eine kurze Roadmap durch die digitale Transformation geschrieben und darin die Unterschiede zur reinen Informationstechnik aufgezeigt.

Das kleine Buch (120 Seiten) ist keine wissenschaftliche und auch keine technische Abhandlung. Es ist vielmehr eine Roadmap für alle Stakeholder in unserer Wirtschaft: Vom CEO bis zum interessierten Bachelor- oder Master-Studierenden, der vielleicht die Gründung eines Startups ins Auge fasst. An zehn Schnittstellen der digitalen Transformation mache ich deutlich, welche Relevanz die Digitalisierung für unsere Unternehmenslenker hat bzw. haben sollte.  Die zehn Schnittstellen entlang unserer Unternehmen sind:

  • Digitalisierung und Unternehmen
  • Digitalisierung und Arbeit
  • Digitalisierung und Unternehmensführung
  • Digitalisierung und Generationenwechsel
  • Digitalisierung und Unternehmenskultur
  • Digitalisierung und Personalführung
  • Digitalisierung und Marketing/Vertrieb
  • Digitalisierung und Social Media
  • Digitalisierung und Organisation
  • Digitalisierung und Change

Hier geht’s direkt zur Roadmap:

 

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