Weihnachten und Jahreswechsel: Zeit für das Ranking meiner Blog-Beiträge

Zum Jahreswechsel und abseits von Corona finde ich es wieder ganz spannend, festzustellen, welche meiner diesjährigen Blogbeiträge besonders gut bei den Lesern angekommen sind. Also habe ich die jeweiligen Klickraten meiner 47 Beiträge aus den letzten zwölf Monaten ausgewertet. Und wie so oft, es kam anders als ich dachte: Meine Favoriten landeten zwar nicht unter ferner liefen, aber doch hinter einigen vermeintlichen Mauerblümchen.

Hier sind sie, die zehn beliebtesten Blogbeiträge 2021 mit einer Kurzbeschreibung:

# 1: Ist der Ruf meiner Hochschule wichtig für die eigene Bewerbung? (Klickrate 14,0 %)

Befragungen zu diesem Thema zeigen ein höchst unterschiedliches Bild. Zwei Beispiele: Nach der Umfrage des Research ­Unternehmens CRF Institute bei den Top-Arbeitgebern Deutschlands, liegt „Art und Standort der Hochschule“ hinter „Persönlichkeit“, „Kommunikationsfähigkeit“ und „Praktische Erfahrung“ an vierter Stelle der Einstellungskriterien beim Bewerbungsgespräch. Dagegen zeigt die Studie JobTrends Deutschland 2016, dass im Schnitt nur für acht (!) von hundert Arbeitgebern der gute Ruf einer Hochschule besonders relevant ist. Doch diejenigen Institutionen, die diesen augenscheinlichen Mythos immer wieder befeuern, werden im Beitrag benannt.

# 2: Kleider machen Leute – das gilt auch für das Vorstellungsgespräch  (Klickrate 12,5 %) 

Kleidung ist auch immer Kommunikation. Sie kann viel über uns, über unsere Haltung, über unsere Einstellung und über unsere Persönlichkeit verraten – und leider nicht immer nur Positives. So sprechen ungepflegte Schuhe, knittrige Hemden oder Blusen, weiße Tennissocken und zu viele und zu aufdringliche Accessoires über uns und zu unserem Gegenüber. Daher lautet der alles entscheidende Dresscode-Tipp für das Vorstellungsgespräch: Kleiden Sie sich für die Position, die Sie anstreben – nicht für den Job, den Sie schon haben. Also: Dress for success.

# 3: Cool oder unterirdisch? Mein erstes Podcast-Interview  (Klickrate 11,1 %)

Bent Neumann, professioneller Coach und Mutmacher und ein Hörer meiner Vorlesung, hat ein Podcast-Interview mit mir gemacht. Zunächst hatte ich mich ein wenig geziert, aber dann entwickelte sich ein spannendes Gespräch zwischen Vertretern verschiedener Generationen mit der zentralen Frage, wie es trotz der offensichtlichen Unterschiede zu einer generationenverbindenden und fruchtbaren Zusammenarbeit kommen kann. Entscheiden Sie selbst, ob Sie meine Antworten auf die Fragen von Coach Bent Neumann – nicht nur Mutmacher, sondern auch Schatzsucher und Wegweiser – interessieren oder sogar auch inspirieren.

# 4:  Warum das berufsbegleitende Studium so boomt   (Klickrate 10,2 %)

Jedes Jahr wächst die Zahl derjenigen, die neben dem Beruf noch eine weitere Qualifikation erlangen möchten. Und wenn die Nachfrage zunimmt, ist das Angebot nicht weit. So ist es kein Wunder, dass der weitaus größte Teil der inzwischen über 100 deutschen Fachhochschulen ein berufsbegleitendes Studium anbietet. Zwischenzeitlich haben auch einige Universitäten und staatliche Fachhochschulen nachgezogen, so dass Interessenten an einem berufsbegleitenden Studium zwischen 1.700 akademischen Studiengängen in Deutschland auswählen können. Allein die FOM – mit über 57.000 Studierenden die größte Präsenzhochschule für das berufsbegleitende Studium – bietet 42 Bachelor-, Master- und MBA-Studiengänge an.

# 5:  Was hat emotionale Intelligenz mit Führungseigenschaften zu tun? (Klickrate 10,0 %)

Führung heißt, Orientierung geben und Ziele vorgeben sowie in kritischen Situationen erfolgreich intervenieren. Wenn wir uns über (gute) Führung unterhalten, dann meinen wir den ersten Teil der Definition, also die Richtung vorgeben. Der zweite Teil der Begrifflichkeit, also das Eingreifen in Konfliktsituationen, wird dagegen häufig vernachlässigt. Dabei zählt Konfliktsteuerung neben Delegation und Weisung, Zielvereinbarung, Problemlösung, Information und Kontrolle sowie Anerkennung und Kritik zu den zentralen Aufgaben einer Führungskraft. Es ist nun einmal eine wesentliche Herausforderung für jede Führungskraft, Bedingungen zu schaffen, die zur Konfliktvermeidung beitragen oder eine entsprechende Lösung herbeiführen. Und genau in diesem Zusammenhang kommt die emotionale Intelligenz ins Spiel.

# 6: Weltweites Hochschulranking: LMU München auf dem 32. Platz  (Klickrate 9,6 %)

Das wohl bekannteste Hochschulranking stammt vom britischen Wochenmagazin „Times Higher Education – THE“, das in diesen Tagen seine Bestenliste 2022 vorgelegt hat. Danach wurden 1662 Universitäten aus 99 Ländern auf 13 Leistungsindikatoren hin untersucht. Die University of Oxford wurde zum sechsten Mal in Folge als weltweit führende Universität ausgezeichnet. Die Harvard University belegt gemeinsam mit dem US-amerikanischen Pendant an der Westküste, dem California Institute of Technology, den zweiten Platz. Überhaupt machen die ersten zehn Plätze des Rankings die britischen und US-amerikanischen Elite-Universitäten unter sich aus. Als beste Hochschule des europäischen Festlands landet die ETH Zürich auf dem 15. Platz, die beste deutsche Universität ist die Ludwig-Maximilian-Universität München mit Platz 32 im internationalen Vergleich. Deutschland hat insgesamt nur drei Unis unter die besten 50 gebracht. 

# 7: Bachelor-Aspirant: Wann soll ich mein Praktikum machen?   (Klickrate 9,5 %)

Hauptleidtragende zwischen starren Modulplänen, ausufernden Prüfungsleistungen und unrealistischen Workload-Annahmen sind häufig die Bachelor-Studierenden. Sie sollen mindestens ein Praktikum und das möglichst im Ausland machen. Dafür ist im Lehrplan aber häufig gar kein Platz vorhanden. Sie sollen Persönlichkeiten statt nur Absolventen sein. Besonders hinderlich sind die sich anhaltend verschlechternde Betreuungsrelation von Studierenden zu Professoren und die geringe Verzahnung von Theorie und Praxis. Der angehende Bachelor hört sich durch vorgegebene Einführungsvorlesungen – und muss durch Anwesenheit glänzen, auch wenn das Thema nicht interessiert. In einigen Studiengängen ist der Bachelor sogar gänzlich wertlos: Lehramtsstudierende brauchen den Master, um ein Referendariat anschließen zu können. Psychologie-Absolventen haben mit dem Bachelor einen Abschluss, können sich aber nicht Psychologen nennen.

# 8: Fluch des Algorithmus: Wie ein Konzern seine Kunden manipuliert (Klickrate 9,3 %)

Es geht um ein Buch, das ich 2019 geschrieben habe und das 2020 unter dem Titel „Die 75 wichtigsten Management- und Beratungstools. Von der BCG-Matrix zu den agilen Tools“ erschienen ist. Nun bestellen wir ja – ob sinnvoll oder nicht – immer mehr Bücher über Amazon. So auch die „75 Tools“. Entsprechend gibt es dort auch einige Rezensionen, also Kritiken über das Buch zu lesen. Insgesamt sind es bis heute 68 Rezensionen mit einer durchschnittlichen Bewertung 4,3 (von 5). Und jetzt beginnt die Manipulation. Wenn man sich nämlich die „Spitzenbewertungen aus Deutschland“ anschaut, so steht dort gleich zu Beginn eine Rezension von „lila“ mit nur einem Stern. Es ist das gute Recht von „lila“, meine „75 Tools“ als „alten Kaffee in neuem Bucheinband“ zu bezeichnen und das Buch nicht weiter zu empfehlen. Es ist aber nicht das gute Recht der Weltfirma Amazon, diese Bewertung aus dem August 2020 grundsätzlich als erste Bewertung unter der Rubrik „Spitzenbewertungen aus Deutschland“ aufzuführen.  Das ist ganz einfach wettbewerbsverzerrend.

# 9: Kündigung aus eigenem Antrieb – ein nicht seltenes Phänomen  (Klickrate 8,4 %)

Wenn von Kündigung die Rede ist, dann wird in aller Regel unterstellt, dass diese durch den Arbeitgeber bewirkt wird. Solche Maßnahmen sind immer ein tiefer Einschnitt für die betroffenen Mitarbeiter. Existenzsorgen und Ängste vor einem sozialen Abstieg sind häufige Begleiter in solchen Situationen. Initiatoren dieser Freisetzungen sind zumeist die Fachabteilungen, die eine weitere Zusammenarbeit mit den betroffenen Mitarbeitern nicht mehr sehen. Doch was ist, wenn ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin aus eigenem Antrieb heraus kündigt? Trotz vermeintlich bester Betreuungs- und Bindungsmaßnahmen geschieht es immer wieder, dass Mitarbeiter, auf die man eigentlich nicht verzichten möchte, von sich aus kündigen. Hier ist ganz offensichtlich das Personalmanagement gefragt, um die wahren Trennungsgründe zu erfahren. Und diese sind durchaus überraschend.

# 10:  Haben wir wirklich einen Fachkräftemangel? (Klickrate 8,3 %)

Ja, aber nur dann, wenn man die vielen arbeitssuchenden Hochschulabsolventen einmal weglässt. Fachkraft ist nämlich nicht gleich Fachkraft. Gefragt sind insbesondere Kräfte aus dem IT- und ingenieurnahen Umfeld (Stichwort: Digitalisierung) und vor allem aus dem Handwerks- und Pflegebereich. Akademische Fachkräfte aus dem wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Bereich dagegen müssen häufig unzählige Bewerbungen schreiben, um überhaupt die Chance zu einem Vorstellungsgespräch zu bekommen. Und wenn unsere Jungakademiker schließlich – oftmals nach monatelanger Suche – einen Job gefunden haben, dann müssen sie in vielen Fällen Sachbearbeiteraufgaben übernehmen, für die früher ein ausgebildeter Industriekaufmann mit mittlerer Reife zuständig war. Was läuft hier schief?

Meine persönlichen Favoriten wären gewesen:

# Lässt sich Corona managen?  (Klickrate 6,6 %)

Ist der Versuch tauglich, betriebswirtschaftliche Prinzipien gegen das Corona-Missmanagement zu stellen? Dazu ist es erforderlich, für Corona eine Sollordnung aufzustellen. Denn die Corona-Pandemie lässt sich nur dann managen, wenn man ein Ziel (also ein Soll) vorgibt, das deutlich über den Status von Maßnahmen zur Eindämmung von Auswirkungen der Pandemie hinausgeht.

# New Work und alte Führungsmodelle im Wettstreit (Klickrate 4,4 %)

Zu viel Führung engt ein und blockiert die Selbstorganisation, zu wenig Führung sorgt für Unsicherheit, Unklarheit und ggf. Konflikte. Im Wettstreit der Führungsmodelle lässt sich aber ein Sieger ausmachen – unter gewissen Bedingungen.

# Warum der Unterschied zwischen Wissen, Kompetenzen und Qualifikationen für Bewerber so wichtig ist (Klickrate 5,1 %)

Qualifikation ist die Eintrittskarte zum Vorstellungsgespräch, Wissen und Kompetenzen sind die Eintrittskarten zum Unternehmen. Für gute Firmen steht die Persönlichkeit des Bewerbers bzw. der Bewerberin an erster Stelle und nicht die Noten.

# Consulting ist die Wunschbranche der Wirtschaftswissenschaftler – doch wo kann man Consulting überhaupt studieren? (Klickrate 6,2 %)

Warum hinkt das universitäre Angebot so weit hinter der Nachfrage nach Consulting-Studiengängen her? Der Beitrag zeigt eine Übersicht über Universitäten und Fachhochschulen, die einen Consulting-Studiengang anbieten. Lediglich zwei Universitäten sind dabei.

# Selbstmarketing ist auch immer Selbsterkenntnis (Klickrate 7,4 %)

Selbstmarketing heißt sichtbar werden und sollte aufzeigen, wofür man eigentlich steht. Sechs Schritte sind es, mit denen man das erfolgreiche Marketing-Konzept aus der Absatzwirtschaft – nämlich die Marketing-Gleichung – auch auf die persönlichen Belange übertragen und wirkungsvoll einsetzen kann. 

Allen Freunden des gepflegten Blogs wünsche ich angenehme Festtage und viel Zuversicht im Jahr 2022.

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