Jahreswechsel: Zeit für Rankings – auch in meinem Blog

Zum Jahreswechsel und abseits von Corona fand ich es ganz spannend, einmal festzustellen, welche meiner über 220 Blogbeiträge besonders gut bei den Lesern angekommen sind. Also bin ich der Frage nachgegangen und habe die Anzahl der Klicks in den letzten zwölf Monaten ausgewertet. Und wie so oft, es kam anders als ich dachte: Meine Favoriten landeten zwar nicht unter ferner liefen, aber doch hinter einigen vermeintlichen Mauerblümchen.

Hier sind sie, die zehn beliebtesten Blogbeiträge:

# 1: DESTEP oder PESTEL – was ist das denn?  (9,6 Prozent alles Klicks)

Der Beitrag beschreibt sechs Einflussgruppen, die maßgeblich das Umfeld eines Unternehmens und damit den unternehmerischen Handlungsrahmen bestimmen. DESTEP ist ein englisches Akronym für demografische, makro-ökonomische, sozio-kulturelle, technologische, ökologische und politisch-rechtliche Einflüsse unserer Umwelt. Ohne DESTEP ist eine Personalplanung oder eine Marketingplanung oder eine Vertriebsplanung oder gar eine Unternehmensplanung schlichtweg nicht möglich.

# 2: Der Tag als LinkedIn den Algorithmus änderte (3,8 Prozent aller Klicks)

Die Auswertung der Reichweite meiner LinkedIn-Artikel legt offen, dass das berufliche Netzwerk zum Jahreswechsel 2018/2019 den Algorithmus änderte. Und zwar wurde die Gewichtung von „Artikel“ zu „Beiträgen“ verschoben, d.h. nicht mehr die „Artikel“ werden priorisiert, sondern die einfachen „Beiträge“ bekommen künftig eine deutlich höhere Reichweite. Diese Offenlegung entzauberte den Qualitätsanspruch des beruflichen Netzwerkes, das seitdem immer mehr in Richtung Facebook abdriftet.

# 3: Agiles Lernen als zentraler Baustein einer neuen Führungskultur (3,1 Prozent aller Klicks)

Agile Organisation und New Work-Führungsansätze müssen zwangsläufig zu einem Paradigmenwechsel in der Personalentwicklung führen, wenn Unternehmen digitale Talente halten und damit zukunftsorientiert und wettbewerbsfähig bleiben wollen. Das ist das Fazit der beiden Gastautoren Vera Gehlen-Baum und Manuel Illi, die mit dem agilen Lernen den entscheidenden Baustein einer zukunftsorientierten Führungskultur unter die Lupe nehmen.

# 4: „Grandioser Beschiss auf breiter Ebene“ (2,5 Prozent aller Klicks)

Im Zuge der Corona-Maßnahmen der Bundesregierung lockte die Aussicht auf schnelles Geld viele Geschäftemacher an, die sich Unternehmensberater nennen und nun beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) als solche akkreditiert werden wollen. Innerhalb sehr kurzer Zeit sind über 8500 Anträge “von neuen Beratern auf Akkreditierung” eingegangen. Über Nacht also 8500 neue Berater, deren Qualifikation mehr als zweifelhaft ist. In der SZ sprach ein seriöser Berater von „grandiosem Beschiss auf breiter Ebene“.

# 5: Die Prozessidee – eine Idee, die viele Unternehmen veränderte (2,3 Prozent aller Klicks)

Prozesse in Unternehmen müssen schnell, kundenorientiert und qualitativ hochwertig ablau­fen. Lag in der Vergangenheit das Hauptaugenmerk des Managements auf leicht quantifizierbaren und vor allem finanziellen Elementen, so bietet die Prozessstruktur eine Plattform für einen ganzheitlichen und integrativen Ansatz, der sich auch als Transformation bezeichnen lässt. Transformation ist die Neugestaltung der „genetischen Struktur“ eines Unternehmens.

# 6: Wie ausgerechnet die Buchpreisbindung für Amazon zum Einfallstor in Deutschland wurde (1,9 Prozent aller Klicks)

Die Kunden bezahlten bei Amazon, als der Plattform-Anbieter den deutschen Markt betrat, zwar den gleichen Preis wie im Buchhandel, aber mit dem Unterschied, dass ihnen zu diesem Preis das Buch gleich nach Hause geschickt wurde. De facto handelte es sich somit um einen nicht unbeträchtlichen Preisnachlass pro Buch. Die Übernahme der Versandkosten im Buchhandel und damit der Trick, auf diese Weise die Preisbindung zweiter Hand zu unterlaufen, war das Einfallstor für Amazon in Deutschland. Und das Kuriose daran: Die Verlage und der stationäre Buchhandel sahen tatenlos zu.

# 7: Wow – über 150.000 Downloads für ein Fachbuch! (1,8 Prozent aller Klicks)

Berater, Kunden und Studierende hatten mich vor einigen Jahren dazu bewogen, ein umfassendes Buch über die Unternehmensberatung zu schreiben. Die Resonanz auf das Buch war überwältigend: „Das Standardwerk für angehende und praktizierende Unternehmensberater“ (Lünendonk) ist zwischenzeitlich in der dritten Auflage erschienen und hat zwischenzeitlich über 150.000 Downloads erzielt. Für ein Fachbuch mit einer begrenzten Zielgruppe ist das sicherlich außergewöhnlich.

# 8: Warum scheitern zwei Drittel aller Unternehmensfusionen? (1,7 Prozent aller Klicks)

Die Statistik ist bekannt: Mehr als zwei Drittel aller angestrebten Fusionen wurden ein Misserfolg. Anstelle der erhofften Wertsteigerung kommt es überwiegend zu Wertvernichtung und Rentabilitätseinbußen. Der wichtigste Erklärungsansatz für den Misserfolg sind die unterschiedlichen Unternehmenskulturen, die bei Zusammenschlüssen regelmäßig aufeinanderprallen. Daher kommen folgenden drei Strategien zur kulturellen Integration, die sich Sinnbildlich auch als Ehe bezeichnen lässt, die entscheidende Rolle zu: der „traditionellen Ehe“, der „offenen Ehe“ und der „modernen Ehe“.,

# 9: Meine “75 wichtigsten Management- und Beratungstools” sind soeben erschienen (1,7 Prozent aller Klicks)

Tools, also Werkzeuge, Methoden und Techniken, sind wesentliche Bausteine professioneller Beratungs- und Managementleistungen. Sie haben gerade in den letzten Jahrzehnten Hochkonjunktur. Ja, sogar von „Managementmoden“ ist die Rede. Sie werden mitunter heftig kritisiert, weil sich in den letzten Jahren eine „inflationäre“ Entwicklung der Managementwerkzeuge breit macht. Trotzdem, ein Großteil dieser Werkzeuge ist wichtig und unverzichtbar und wird vor allem von Unternehmensberatern eingesetzt. 

# 10: Zur Demokratisierung von Führung (1,5 Prozent aller Klicks)

Noch vor wenigen Jahren ging man davon aus, dass Mitarbeiter vor allem eine starke Hand brauchen, dass ihnen ein klares Ziel und vor allem der Weg dahin vorgegeben werden muss. Die neuen Führungsansätze dagegen ermöglichen eine breitere Perspektive auf Führung, indem sie den Interaktionsprozess zwischen Führungskräften und Mitarbeitern, die Bedeutung der Mitarbeiter und den organisationalen Kontext stärker in den Vordergrund rücken. Zu viel Führung engt ein und blockiert die Selbstorganisation. Zu wenig Führung sorgt für Konflikte und Unklarheit. Gesucht wird der Mittelweg.

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